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Bosch Power Tools
WWF-Projekt in Bhutan

Kollektives Glück in Einklang mit Klima- und Naturschutz

Das Tiger's Nest Kloster (Paro Taktsang) in Bhutan, ein atemberaubender Komplex aus weißen Gebäuden mit goldenen Dächern, gebaut in die Seite einer steilen, felsigen Klippe. Bunte Gebetsfahnen hängen im Vordergrund links.

Bhutan, das Land des kollektiven Glücks, steht vor den Herausforderungen des Klimawandels, während es sich dem Klima- und Naturschutz verschrieben hat. Bosch Power Tools unterstützt gemeinsam mit dem WWF Deutschland Projekte, die den ländlichen Gemeinden helfen, ihre Lebensgrundlagen nachhaltig zu sichern.

Das kleine Königreich Bhutan liegt mitten im Himalaya-Gebirge und wird mit seinen beeindruckenden Bergformationen auch die Schweiz Asiens genannt. Doch so atemberaubend die Landschaft ist – für die ländliche Bevölkerung ist es mühsam, den steilen Hängen genügend Ackerland abzuringen. Die Menschen vor Ort leben hauptsächlich von Viehzucht und Ackerbau. Zudem werden die Auswirkungen des Klimawandels bereits spürbar: Die Quellen geben unregelmäßiger und weniger Wasser ab als früher oder versiegen gänzlich, sodass sowohl Trinkwasser als auch Wasser für die Landwirtschaft immer schwerer zu beschaffen sind.

Eine Grafik mit einem Roten Panda im Hintergrund. Der Text auf Deutsch lautet: „Messbares Glück Durch den 'Gross Happiness Index'“. Rechts steht: „Bosch Power Tools unterstützt WWF-Naturschutzprojekte in Asien“ und das WWF-Logo. Statistiken umfassen: „51 % der Landesfläche unter Naturschutz“, „100 % Klimaneutralität erreicht“, „200 Säugetierarten“ und „700 Vogelarten“. Unter dem Roten Panda steht: „Roter Panda, eine stark gefährdete Art“.
Bhutan beheimatet eine außergewöhnlich reiche Flora und Fauna – darunter bedrohte Arten wie den Schneeleoparden und den Roten Panda – und zählt zu den artenreichsten Ländern Asiens.

Gleichzeitig wird in Bhutan viel Wert auf eine intakte Natur gelegt. Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist geschützt und in der Verfassung wurde verankert, dass mindestens 60 Prozent der Fläche bewaldet bleiben müssen. Darüber hinaus hat sich Bhutan verpflichtet, vollständig klimaneutral zu bleiben – und hat dieses Ziel als einziges Land weltweit bereits erreicht. Ebenfalls als einziges Land der Welt hat Bhutan einen Glücksindex eingeführt, den sogenannten „Gross National Happiness Index“. Während im Rest der Welt das Bruttoinlandsprodukt als Maß für gesellschaftlichen Wohlstand gilt, verfolgt Bhutan mit dem Index einen nachhaltigen Ansatz, der neben wirtschaftlichen Aspekten auch Umwelt- und soziale Faktoren berücksichtigt.

Seit 2023 unterstützt Power Tools vier Projekte des WWF – eines davon in Bhutan. Hier setzt der WWF gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation Tarayana Foundation an. Beispiele aus den Dörfern Balakhop und Rangtse zeigen, wie wirtschaftlicher Fortschritt im Einklang mit der Natur möglich ist.

Wasser für alle: Ein Gemeinschaftsprojekt verändert das Leben in Rangtse

Das Dorf Rangtse in den Bergen des Distrikts Haa litt jahrelang unter akuter Wasserknappheit. Phub Rinchen arbeitet für die Stiftung Tarayana als Wasserbeauftragter im Dorf und erinnert sich lebhaft an diese schwierigen Tage: „Es gab nur eine Wasserquelle für die gesamte Gemeinde“, erzählt er. „Als die Bevölkerung wuchs, wurde die Belastung der veralteten Infrastruktur deutlich. Der ursprüngliche Wassertank war nur für 23 Haushalte ausgelegt und konnte den Bedarf nicht mehr decken“, erklärt Phub.

Ein Mann in traditioneller bhutanischer Kleidung mit gestreiftem Muster zeigt auf eine dunkle Betonstruktur in einer natürlichen, bewachsenen Umgebung im Freien. Er schaut mit ernstem Ausdruck nach vorne.
Phub Rinchen, Wasserbeauftragter in Rangste, zeigt die jahrelang einzige Wasserquelle im Ort. © WWF

Im Rahmen des WWF-Projekts wurde gemeinsam mit den Dorfbewohnerinnen und -bewohnern eine zweite Quelle erschlossen. Dazu wurde zunächst Quellaustritt befestigt, um ihn gegen Rutschungen und Verschlammung zu schützen und damit das Wasser nicht versickert. Direkt an der Quelle sorgen einfache Wasserfilter aus Bambus für eine erste Reinigung. Rohrleitungen leiten das Wasser weiter in große Sammelbehälter. Sie dienen als Speicher, wenn die Quelle vor Beginn des Monsuns im Frühjahr weniger Wasser führt. Außerdem wurden Rohrleitungen zu den Verteilstellen im Dorf installiert. Heute hat die Bevölkerung ständigen Zugang zu sauberem Wasser. Die Instandhaltung der Wasserversorgung wird durch einen gemeinschaftlichen Wasserfonds gesichert, in den jeder Haushalt einzahlt. „Wir sind unglaublich dankbar für diese zweite Quelle“, sagt Phub Rinchen. Dank der zusätzlichen neuen Gewächshäuser und der besseren Bewässerung können die Familien nun auch außerhalb der Saison ihr eigenes Gemüse anbauen. Auch die Hygiene und die sanitären Einrichtungen haben sich deutlich verbessert.

Ein Wassertank aus Beton, der in einen Berghang gebaut ist, mit einem unbefestigten Weg, der zu ihm hinaufführt.
Das Wasser wird in einem Sammeltank gespeichert. © WWF

Mit Technik gegen steile Hänge: Neue Ackerflächen für Balakhop

Im Dorf Balakhop ist neben Wasser auch Ackerland knapp. Zum einen müssen die Felder der Bäuerinnen und Bauern möglichst dicht am Dorf liegen, um notfalls eindringende Tiere wie Wildschweine und Affen zu vertreiben. Zum anderen stehen die umliegenden Wälder unter Naturschutz und dürfen nicht gerodet werden. Eine weitere Herausforderung: Das Dorf liegt an einem Berghang. Es gibt fast keine ebenen Flächen. Um zusätzliche Ackerflächen zu gewinnen, müssen daher Terrassen aus dem Hang herausgegraben werden. Eine mühselige Arbeit, für die Tarayana den Bewohnerinnen und Bewohnern technisches Gerät wie zum Beispiel Traktoren zur Verfügung stellt. Auch Power Tools lieferte eine Reihe von notwendigen Elektrowerkzeugen wie Kreissägen und Exzenterschleifer für das Projekt nach Bhutan. Die Werkzeuge leisten wertvolle Hilfe dabei, Randbefestigungen für die Terrassen zu bauen. Insgesamt konnten aus Brachflächen bereits neun Hektar zusätzliches Ackerland geschaffen werden. Davon profitieren 24 Haushalte. Die gesamte Fläche, die hier und in anderen Dörfern terrassiert wurde, ist inzwischen knapp 50 Hektar groß.

Eine Luftaufnahme eines kleinen Dorfes mit mehreren Häusern mit Wellblechdächern, eingebettet in einen üppig grünen Berghang, umgeben von Bäumen und terrassierten Feldern. Im Vordergrund sind grüne Blätter sichtbar.
Das Dorf Balakhop ist an einem steilen Berghang gelegen, was die Bewirtschaftung erschwert. © WWF
  • Terrassenfelder an einem bewaldeten Hang, die zur Landwirtschaft genutzt werden.
    Die Terrassenfelder ermöglichen zusätzliche Ackerflächen im Dorf Balakhop. © WWF
  • in Mann in einem roten Kapuzenpulli, einer schwarzen Kappe, einer Schutzbrille und orangefarbenem Gehörschutz bedient ein Elektrowerkzeug an einem Holzstück in einer Werkstatt.
    Bosch Elektrowerkzeuge im Einsatz, um Randbefestigungen für die Terrassenfelder zu bauen. © WWF

Fragen an den WWF

Dr. Stefan Ziegler ist Biologe und beim WWF Deutschland für die Projekte in Südostasien zuständig. Er arbeitet seit über 20 Jahren für den WWF und hat bereits zahlreiche Vorhaben im Bereich Plastikmüll und Meeresverschmutzung geleitet.

Stefan, warum ist es wichtig, dass der WWF und Power Tools die Bevölkerung in Bhutan unterstützen?

In Bhutan weiß man um die Wichtigkeit einer intakten Natur. So sind bereits 51 Prozent der Fläche des Landes unter Schutz gestellt. Doch außerhalb der Schutzgebiete gibt es kaum Konzepte zur nachhaltigen Landnutzung und die Bevölkerung ist noch immer sehr arm. Um langfristige Lösungen zu finden, bedarf es einer guten Balance aus Nutzen und Schützen – auch um die Folgen des Klimawandels abzuschwächen.

Was ist das Hauptziel des Projekts?

Ziel des Vorhabens bis zum Jahr 2028 ist es, in Zusammenarbeit mit den bhutanischen Behörden und lokalen Gemeinden, die Lebensbedingungen der Menschen durch bessere Wasserversorgung und dadurch auch erhöhte Lebensmittelsicherheit und Hygiene zu verbessern. Damit wird auch ein Beitrag dazu geleistet, die Artenvielfalt sowie die Ökosystemleistungen der einzigartigen Natur Bhutans langfristig zu erhalten.

Wie ist das Projekt vor Ort organisiert? Wie läuft die Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Einwohnern?

Wir arbeiten in Bhutan gemeinsam mit der Tarayana Foundation, eine lokale Nicht-Regierungsorganisation mit Schwerpunkt im Bereich sozioökonomische Hilfe zur Selbsthilfe. Gemeinsam mit Tarayana und deren Personal setzen wir Maßnahmen um, die auf die verbesserte nachhaltige Nutzung sowie auch die Vermarktung von lokalen Produkten abzielen, um zusätzliches Einkommen für die Menschen vor Ort zu generieren, ohne die Natur zu sehr zu belasten.

Welche Auswirkungen haben die Maßnahmen auf Mensch und Natur?

Dank moderner Technik und nachhaltiger Projekte haben Dorfbewohnerinnen und -bewohner besseren Zugang zu sauberem Wasser, mehr Ackerland und damit bessere Lebensbedingungen – ohne die Natur zu stark zu belasten. Die Zahlen sprechen hier für sich: Durch unsere Arbeit zur Sicherung von Quellen profitieren inzwischen 1364 Haushalte mit einer Bevölkerung von 7713 Personen von der verbesserten Wasserversorgung in unserem Projektgebiet in Bhutan.

Portrait von Stefan Ziegler.
Dr. Stefan Ziegler, Biologe bei WWF Deutschland. © WWF

Fazit

Durch die Bereitstellung von technischem Gerät und die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftsprojekte trägt Bosch Power Tools gemeinsam mit dem WWF in Bhutan dazu bei, die Klimaneutralität und den Naturschutz zu unterstützen, während gleichzeitig Gemeinden gestärkt werden.